„Lass sie ruhen in Frieden“
So lautet der Bittruf am Ende jeder Beerdigung, und vermittelt die Begräbnisfeier Ruhe für die Verstorbenen, die oft ein anstrengendes und ruheloses Leben erlebt haben. Aber die sprichwörtliche Friedhofsruhe ist damit nicht gemeint, sondern die Begegnung mit Gott in Tod und Auferstehung bedeutet ungeheures Leben in aller Fülle des Friedens Gottes.
Es ist ein Gebot und Zeichen unserer Begräbniskultur, dass dieser Ort des Friedens etwas von der Nähe Gottes zu den Menschen widerspiegelt. Ausdruck dessen ist zu allererst, dass sich die Grabstätten ausrichten an der Kirche, die mitten unter ihnen steht, und von wo aus jede Beerdigungsfeier ihren Ausgang nimmt. Dementsprechend ist der Friedhof der St. Anna Kirche Zeichen einer gelungenen Synthese von Leben und Tod.
Seine gärtnerische Ausgestaltung bietet die Ansicht eines parkähnlichen Gartens; ökologische Gesichtspunkte, wie zum Beispiel das Auffangen des Regenwassers in einer Zisterne, die Anlage von wasserdurchlässigen Wege – und Graboberflächen, freibleibende Grünflächen, Erhalten und Pflege großer und alter Bäume sind ein bedeutendes Anliegen bei der Errichtung und Pflege des Friedhofs.
Zugleich ist der Friedhof eine Stätte menschlicher Begegnungen, hier stehen zahlreiche Bänke, die zum Austausch, Ausruhen und Verweilen einladen.
Wie nirgendwo fällt das Geld vom Himmel, das nötig ist, um den Friedhof in Stand zu halten, zu verschönern und auch den Bedürfnissen der Menschen und der Zeit anzupassen. In der Gebührenordnung sind die derzeit gültigen Tarife enthalten. Der Haushalt des Friedhofs, der getrennt ist vom Haushalt der Pfarrgemeinde, bildet für dessen Bestand eine solide Grundlage.
Seit geraumer Zeit besteht die Möglichkeit, sich einen Platz in einem Gemeinschaftsgrab für eine Urnenbeisetzung auszusuchen; hier übernimmt für viele Jahre der Friedhofsgärtner die Pflege des Grabes, um die sich die Angehörigen dann nicht mehr zu kümmern brauchen. Diese neuen Gemeinschaftsgräber sind künstlerisch ansprechend mit verschiedenen Skulpturen eines Steinmetzes ausgestaltet, jedes Gemeinschaftsgrab trägt so seinen eigenen Charakter.
„Lass sie ruhen in Frieden“ – der Friedhof der St. Anna-Kirche in Materborn bietet hierfür alle Voraussetzungen.
